Alljährlich „pilgern“ die Junioren – und Jugendpaare nach Hessen zum sogenannten „16-Plus-Pokal“. Das Traditionsturnier der hessischen Tanzsportjugend ist speziell für Jugendpaare ausgerichtet. An zwei Tagen werden in Rüsselsheim alle Leistungsklassen in allen Altergruppen angeboten. Logisch, dass sich Paare aus ganz Deutschland einfinden, um an solch einem herausragenden Ereignis Teil zu haben. Entsprechend groß ist auch die Leistungsdichte. Ein ganz besonderes Erlebnis – vor allem für die ganz jungen Tanzpaare – da es auf drei Flächen gleichzeitig „zur Sache“ geht. Simultanturnier nennt man solch einen Wettbewerb. Der Tanzsportclub Sickingenstadt Landstuhl hatte zwei Paare, jeweils in der lateinamerikanischen Tänzen, am Start. Für Emily Bell und Erik Rommel war es in der Altergruppe „Kinder“ etwas ganz Neues. Beide tanzen erst seit diesem Jahr Sportturniere und dann fand Ihr dritter Wettkampf gleich in so einem „Tanzsportcircus“ statt. Ganz anders Lucienne Flickinger und Marcel Grotzki. Die beiden kannten das Prozedere noch vom letzten Jahr und ließen sich nicht nervös machen. Die Altergruppe „Kinder“ durfte als erstes aufs Parkett. Für Erik und Emily schienen die Gegner fast übermächtig: 23 Paare waren gemeldet. Die „Tanzzwerge“ wuselten nur so über die Fläche, aber Erik und Emily konnten sich bis ins Finale behaupten. Dass sich die Wertungsrichter gar nicht einig waren, zeigte die erste „offen Wertung“: es ging munter durcheinander. Nach Cha-Cha und Rumba waren die ersten drei Plätze klar. Der Jive entschied den Rest. Jeweils nur durch halbe Platzziffern getrennt wurden die „Sickinger Youngsters“ Sechste in einem heiß umkämpften Finale – weit mehr als die Trainer sich erhofft hatten. In Sekundenschnelle wechselte die Turnierleitung zur nächsten Altersklasse und Lucienne und Marcel mussten bei den „Junioren II“ auf die Fläche. Ärgerlicherweise auch noch auf die Mittlere Tanzfläche, welche am meisten Konzentration erfordert. Nach den ersten Takten Cha-Cha war die Nervosität verflogen. Die Dritten der Rheinland-Pfalzmeisterschaften dominierten die Fläche bis ins Finale. Auch dort war sich das Wertungsgericht einig: verdienter zweiter Platz für das Tanzpaar aus der Sickingenstadt Landstuhl. Logisch, dass Sonntags das Selbstbewusstsein der beiden groß war. Aber die Lateinspezialisten brachten quasi eine Kopie des Vortagsturniers zu Stande: “Urkunden und Pokale für Platz „Zwei“ an Lucienne und Marcel nach Landstuhl“ verkündete der Turnierleiter, genau wie am Vortag. „Langsam rückt nun auch der Aufstieg in die „C-Klasse“ in greifbare Nähe,“ so Sportwart Günter Benkel, „aber vorher heißt es noch fleißig Punkte sammeln bei „Hessen tanzt“, dem größten Amateurtanzturnier der Welt“.
Quelle: Wochenblatt Landstuhl